Prof. Dr. Dr. Kai Vogeley
Universitätsprofessor, Leitender Oberarzt
Forschungsschwerpunkte
Ziel der Arbeitsgruppe ist, zur pathophysiologischen Aufklärung von psychiatrischen Erkrankungen mittels psychologischer, strukturell und funktionell hirnbildgebender Verfahren beizutragen. Diese Datensätze lassen sich dann prinzipiell mit anderen Informationen über die beteiligten Hirnregionen kombinieren, etwa zu zytoarchitektonischen Eigenschaften oder zur strukturellen Konnektivität. Unter den untersuchten kognitiven Leistungen sind die sogenannten sozial kognitiven Leistungen besonders interessant. Unter sozialer Kognition wird zum einen die Fähigkeit zur Selbst-Fremd-Differenzierung verstanden, also die Fähigkeit, zwischen den eigenen mentalen Phänomenen und denen anderer Personen zu unterscheiden (zum Beispiel Perspektivwechsel im Raum, Agentenschaft). Zum anderen fällt darunter die Fähigkeit des Selbst-Fremd-Austauschs, also die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen und sich vorzustellen, was andere Personen denken oder fühlen (zum Beispiel Theory of Mind, soziale Interaktion). Ein besonderer Schwerpunkt liegt zur Zeit auf der Untersuchung nonverbaler Kommunikation. Derartige Untersuchungen werden zur Zeit schwerpunktmäßig bei Menschen mit Autismus durchgeführt. Diese Untersuchungen werden auch wissenschaftstheoretisch betrachtet, wobei hier sowohl die Beziehungen zwischen kognitiven Leistungen und Hirnprozessen als auch die Übergänge von kognitiven Leistungen und deren Hirnprozessen in Gesundheit und in psychiatrisch relevanten Krankheitssituationen bearbeitet werden. Eine Reihe von Forschungsarbeiten werden in Kooperationsprojekten mit Wissenschaftlern aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Philosophie aus verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland durchgeführt.